

























Fotos: U. Kraeft und E. Kraeft
Anfang 1993
Geglückte Ost-West-Beziehung: Ein Bauingenieur (als Segler schon immer von der Windkraft überzeugt), sein Bruder (Wissenschaftler mit Welterfahrung), der Pfarrer des Ortes (von der Luftverschmutzung im Süden der DDR massiv gebeutelt), ein Unternehmer (windtechnisch versiert) und ein Betriebswirt (mit der notwendigen Kapitalismuspraxis) gründen eine Bürgerenergiegesellschaft.
Ich hatte zu der Zeit Tschernobyl, das Waldsterben im Erzgebirge und das Verschwinden der Seepocken im Breeger Bodden erlebt und dachte: Jetzt hat die Zukunft begonnen!
Veränderungen
2008 Thomas S. scheidet aus, neuer Prokurist wird Henning Kraeft
2015 Nach dem Unfalltot von Henning Kraeft wird Hannes Kraeft Prokurist. Im gleichen Jahr ermöglicht die BPW (Bewertung/Prüfung zum Weitebetrieb) und der Wechsel zum freien Service ein Update des Maschinenhauses. Die Anlage wird seitdem von SH-Wind betreut.
2021 Hannes Kraeft löst als Geschäftsführer Eberhard Kraeft ab, dessen Kompetenz als erfahrener Bauingenieur trotz Ruhestand immer noch eine große Hilfe ist.
Ende offen
Die Anlage wurde für 20 Jahre konstruiert. Das letzte technische Gutachten zum Weiterbetrieb (BPW) bescheinigt eine Lebensdauer erst einmal bis 2024. Laut Hersteller ist der Turm auf 80 Jahre ausgelegt. Die BImSchG-Genehmigung ist ohne Ende. Wir dürfen also reparieren und prüfen bis die gebotene Wirtschaftlichkeit…
Rückbau
… nur noch die Stilllegung zulässt. Dann muss die Anlage zurückgebaut werden. Die notwendigen Kosten betragen ca. 0,21ct/ kWh, bezogen auf 20 Jahresproduktionen. Entsprechende Rücklagen wurden gebildet. Wir haben dieses Geld flüssig.
Unsere Rückbaukosten sind endlich. Anders läuft das bei Atomstrom: Die deutschen Konzerne haben sich von ihren praktisch unendlichen „Ewigkeitskosten“ freigekauft, überlassen diese also mir und Dir und unseren Nachkommen: SPIEGEL ONLINE Atomausstieg: Offenbar Einigung über Kosten für Atommüll-Entsorgung
Für Kohle- und Gas-Kraftwerke gibt es inzwischen einen spürbaren C02-Preis:
ember-climate.org/carbon-price
Für Braunkohle entspricht das Stand heute ca. 9ct/kWh. Ein Schnäppchen, denn das Umweltbundesamt veranschlagt bei Braunkohlestrom 20,81ct/kWh Umweltschadenskosten.
Auch hier zahlen fremde Dritte die Zeche. Für den Rückbau hat die LEAG bei der Übernahme von Vattenfall ca. 2 Mrd. € als „Absicherungspaket“ bekommen. Dieses Geld ist aber erst mal verschwunden.

Sekundärrohstoffe
Komponenten | Material | Verwertung |
---|---|---|
Fundament Turm |
Stahlbeton | Stahlschrott spart bei der Stahlproduktion Erz, Kohle, Koks, Schweröl, Energie Betonschrott z.B. für Straßenbau |
Flügel | Balsaholz GFK |
ersetzt geschreddert Sand und Kohle, Erdgas, Erdöl bei der Zementproduktion |
Generator Kabel |
Kupfer | recycelt identische Qualität wie Primärrohstoff |
19.02.2022